Reisetagebuch Veligandu, Rashdu Atoll, Malediven, 2005

Reisetagebuch Veligandu, Rashdu Atoll, Malediven, 2005
(08.04.2005 bis 24.04.2005)

Taucher am Flughafen Check-In

Wie immer flogen wir mit einem Innerdeutschen Zubringer der Lufthansa nach München von wo aus wir mit Qatar Airway über Doha auf die Malediven starteten. Aus diversen Erlebnissen vorangegangener Flugreisen mit Tauchgepäck liess ich bereits über das Reisebüro das zustätzliche Tauchgepäck bei der Fluggesellschaft anmelden. Das Fax des Reiseveranstalters hatte ich auch noch eingepackt. Mit insgesamt 67 kg standen wir dann am Freitag Nachmittag in Düsseldorf am Lufthansa Check-IN. Leider war die Lufthansa Angestellte nicht wirklich begeistert, dass wir so viel Gepäck auf einen Inlandsflug mitnehmen wollten. Es fielen so Worte wie Übergepäck und Bezahlen, was mir irgendwie missfiel. Nach einigem hin und her und 2 Telefonaten durften wir aber dennoch ohne Zuzahlung mitfliegen. Warum ist es so schwierig, wenn Taucher auf die Malediven fliegen, die Problematik mit dem Tauchgepäck von Anfang an zwischen Veranstalter und Fluggesellschaft zu klären? Ich habe immer das Gefühl, dass ich der erste Reisende mit Tauchgepäck bin und das seit über 10 Jahren.


Die Anreise

Die Flüge haben wir bewusst bei Qatar Airways gebucht, um wenigstens ein wenig freundlichen Service während der Reise zu erhalten. Die Reisezeit ist zwar länger, als mit einem Direktflug, aber die Unterbrechung nach 6 Stunden in Doha ist ganz angenehm, sofern sie nicht zu lange dauert. Desweiteren sind im Reisepreis 14 Übernachtungen enthalten. Unser Flug ab Düsseldorf ging am Freitag, 08.04.2005 um 19:50 Uhr und wir werden über München und Doha am 09.04.2005 um 15:30 Uhr in Male landen. Diesmal waren beide Maschinen nicht komplett ausgebucht, so dass es einige leere Plätze gab. So konnte man sich auf 2 Sitzen breit machen. Wir kamen pünktlich auf den Malediven an und konnten sofort durch die Passkontrolle. Die Koffer waren auch recht schnell da und wir gingen zum Begrüssungskommando. Dort leitete man uns gleich an den Schalter des Maledivian Air Taxi und wir konnten umgehend zum Wasserflugzeug fahren. Dort mussten wir mal wieder für uns Übergepäck zahlen. Diesem 2 Dollar pro kg für Hin- und Rückflug für alles was über 25 kg pro Person war. Wir hatten 81 kg, also 31 kg zu viel und für 62 Dollar hat man uns dann mitgenommen. Dies wussten wir aber, da es im Katalog stand und aus dem vorletzten Jahr. Da war es aber billiger. Der Flug nach Veligandu dauerte ca. 15 Minuten, wir setzten vorher noch 2 Reisende auf Summer Island ab und hatten so das Vergnügen nochmals 15 Minuten über den Inseln zu fliegen. Kaum waren wir auf der Insel wurden wir von einem Hotelangestellt begrüsst, der uns erstmal in die Bar brachte und Saft und Sandwiche auftischte. Nach dem Ausfüllen der Registrierkarte konnten wir auf unser Zimmer. Da es bereits 18 Uhr ist gingen wir zuerst mit einem 400g Glas Nutella bewaffnet zur Tauchbasis und checkten ein. Nach dem Frischmachen gingen wir zum Abendessen und liessen den ersten Tag langsam ausklingen.


Erster Tag, erste Eindrücke

Nach einer angenehmen ersten Nacht in unserem Beachbungalow gingen wir gegen 8:30 Uhr zum Frühstück. Es gibt eigentlich für jeden Geschmack etwas, am Buffet sollte jeder was finden. Nachdem wir am ersten Abend gleich mal getestet worden sind, ob wir nicht für 20 Dollar die Woche in einem anderen Teil des Restaurant essen wollten, was wir aber dankend ablehnten, bekamen wir heute früh unseren 2er-Tisch samt Kellner zugewiesen. Für die erwähnten 20 Dollar hätten man etwas abseits direkt an der Terasse sitzen können und einmal pro Woche wäre ein Abendessen auf derselben bei Kerzenlicht dabei gewesen. Leider war auch der Service an dem Abend nicht wirklich gut, so dass uns die Absage nicht schwer fiel. Am neuen Tisch lief alles wie gewohnt. Nach dem Frühstück ging in ich erstmal an Hausriff auf unserer Seite der Insel, gegenüber des Hauptstegs. Bewaffnet mit meiner DV-Camera im UW-Gehäuse erkundete ich das Riff und stiess nach einige Zeit auf einen Adlerrochen und einen Hai. Der Tag fängt schon mal gut an. Nach dem Mittagsbuffet war gleich der Checkdive angesagt und wir fuhren mit dem Dhoni zum ersten Tauchspot. Auch hier verlief alles bestens. Bis auf den ersten Abend gab es am Anfang keine Beanstandungen. Zimmer ist in Ordnung, alles funktioniert und ist sauber. Bis auf ein paar Ameisen habe ich nichts entdeckt. Das Essen ist ziemlich gut und es wechselt täglich. Die Angestellten sind nett und zuvorkommend. Merken sich gleich die Trinkgewohnheiten des Gastes.


Die Tauchbasis

Die Tauchbasis gehört zu Ocean Pro. Neue Taucher können sich jeden Tag zwischen 18 und 19 Uhr anmelden. Da bekommt man alles erklärt, einen Korb und einen Platz im Wetroom. Es gibt zwei Ausfahrten am Tag, um 9:30 Uhr und um 14:30 Uhr, zusätzlich ab und zu auch Nachttauchgänge (18:00 Uhr) und Early Morning Dives 6:00 Uhr) zu den Hammerhaien. Am Hausriff kann man tauchen wann man will, man muss sich nur vorher eintragen. Es gibt zwei Einstiege vom Steg aus und einen der nur bei Flut zu erreichen ist, da man über die Korallen muss. Die Guides kennen sich gut aus und sprechen deutsch, englisch, italienisch, spanisch und französisch. Fragen werden gern beantwortet. Informationen zu den Tauchplätzen findet man in einer Mappe. Dort gibt es eine Zeichnung und eine Erklärung für alle der 17 Tauchplätze. Nach dem Checkdive kann man, sofern Ausbildung und Können reicht, mit dem Partner alleine tauchen, oder aber der Gruppe folgen. Meist lohnt sich das Folgen, damit man auf einige Besonderheiten aufmerksam gemacht wird. Zur Zeit sind vier Tauchguides auf der Insel. Wenn man den Early Morning Dive mit Daniel macht, sieht man sicher Hammerhaie, wenn auch weit entfernt. Monika ist immer gut für Mantas und Haise oder den ein oder anderen Spass :-) Anissa und Issey kümmern sich um die Besonderheiten und Kleinigkeiten, die man sonst gerne übersieht, aber auch die grossen Fische können sich nicht vor ihnen verstecken. Der beste Tauchplatz ist Madivaru Corner. Hier gibt es alles was man sich wünscht. Haie, Adler- und Stachelrochen, Mantas, kleine Mantas, ein schönes Riff, Schildkröten usw. Bei guter Sicht ist das Riff wie fernsehen vom Sessel aus. Natürlich ist Big Blue auch ein Highlight, wenn man die Hammerhaie zu sehen bekommt. Mantas hatten wir auch am North Channel.

Die Unterkunft

Es gibt 77 Bungalows auf der Insel. Wir haben uns für einen Beachbungalow entschieden. Das ist der einfachste und preiswerteste im Katalog. Wir hatten Glück und bekamen 109. Somit hatten wir es nicht weit zum Restaurant und zur Tauchbasis. Die Deluxbungalows befinden sich an verschiedenen Stellen auf der Insel. Entweder man bekommt einen nah am Hauptkomplex, oder einen bei den Wasserbungalows. Die Wasserbungalows befinden sich am nördlichen Ende der Insel. Zum Essen und Tauchen muss man über die ganze Insel, was sicherlich auf Dauer langwierig ist. Unser Bungalow war mit einem kleinen Doppelbett, einem Notbett, einem Einbauschrank und einem Schreibtisch ausgestattet. Dazu kam noch eine Klimaanlage und ein Ventilator. Auf der kleinen Terasse vor dem Bungalow hatte man 2 Stühle und einen kleinen Tisch. Zu jedem Bungalow gehörten 2 Liegen und ein Tisch, welche mit Auflagen zu gemütlichem relaxen einluden. Das Bad war halb offen und man hatte alles was man brauchte. Die Handtücher und das Bett wurden regelmäßig alle zwei Tage gewechselt. Man erhielt zusätzlich noch zwei Strandlaken, zum Drauflegen oder zum Abtrocknen nach dem Tauchen.


Das Restaurant

Da wir Vollpension gebucht hatten, gingen wir drei mal ab Tag zum Essen. Alle Mahlzeiten wurden in Form von Buffets gereicht. Morgens und Mittags war meist das gleiche zu finden, jedoch eine grosse Auswahl und nie langweilig. Das Abendbuffet wechselte täglich und hatte jedesmal ein anderes Thema, das nur alle 2 Wochen wiederholt wurde. Das Essen insgesamt war ausgezeichnet. Einmal in der Woche gibt es a la Carte. Den Tisch und Kellner bekommt man am ersten Abend zugewiesen und behält in bis zur Abreise, es sei denn, man möchte woanders sitzen.

Die Bar ist auch gut besucht und dort erhält man fast rund um die Uhr Getränke und kleine Snacks. Geschlossen wird sie erst, wenn der letzte Gast gegangen ist und das kann schon mal spät, bzw. früh werden.


Sonstiges

Es gibt auch noch einen Fitnessraum und ein Spa, die beide bezahlt werden müssen. Die Preisliste für die im Spa angeboteten Anwendungen liegen auf dem Zimmer. Ein kleiner Shop versorgt den Urlauber mit Postkarten und Briefmarken und sonstigen Andenken, die man nicht wirklich benötigt, aber gucken kostet nix. Ein Cyber-Cafe mit zwei Rechner gibt dem Urlauber die Möglichkeit seine eMails und seine Lieblingsseiten wahlweise für 10 Dollar eine halbe Stunde oder für 15 Dollar eine ganze Stunde auf diese Malediveninsel zu holen. Wer ein Laptop mit Modem dabei hat kann auch versuchen Internet-by-Call zu machen. Die Telefonnummer dafür lautet 381381 und ist von allen Telefonanschlüssen der Malediven zu erreichen. Eine Minute kostete 0,19 Dollar. Weitere Informationen dazu auf der Webseite von
Dhiraagu. Desweiteren bietet das Hotel selbst einige Ausflüge an. Diese hängen auf einer grossen Wand neben der Reception.


eat - sleep - go diving

Ein perfekter Tag auf den Malediven sieht so aus, jedenfalls für Taucher:

7:45 Uhr: Aufstehen
8:00 Uhr: Frühstücken
9:15 Uhr: Zum Tauchboot gehen
9:30 Uhr: Abfahrt zum 1. Tauchgang
10:00 Uhr: 1. Tauchgang
12:00 Uhr: Rückkehr vom Tauchen, frischmachen, umziehen
12:30 Uhr: Mittagessen
14:15 Uhr: Zum Tauchboot gehen
14:30 Uhr: Abfahrt zum 2. Tauchgang
15:00 Uhr: 2. Tauchgang
17:00 Uhr: Rückkehr vom Tauchen, frischmachen und relaxen oder schnorcheln
19:00 Uhr: Duschen, Umziehen und auf das Abendessen vorbereiten (evtl. in der Bar)
20:00 Uhr: Abendessen
21:30 Uhr: Schlummertrunk in der Bar oder totmüde ins Bett fallen, evtl. noch was lesen

Wahlweise kommt natürlich noch der Early-Morning-Dive (um 5:15 Uhr aufstehen, 5:40 zum Tauchboot, 6 Uhr Abfahrt, dann weiter um 8:00 Uhr nach Plan) oder der Nightdive (18 Uhr Abfahrt, dann wieder ab 20:00 Uhr nach Plan) dazu. Nach 2 Wochen ist man dann wirklich glücklich :-)

Eigentlich kommt man zu nichts anderem als zum Essen, Schlafen und Tauchen, aber deshalb fahren wir doch hier hin, oder?


Der Abschied

Der Abschied fiel diesmal besonders schwer. So gut hat es uns hier gefallen. Wir haben nette Leute kennengelernt, hatten viel Spass und haben viel gesehen (ich manchmal nicht). Doch auch der schönste Urlaub geht zu Ende und eigentlich ist es doch zu Hause am schönsten. An dieser Stelle noch mal viele Grüsse an Sonja, Denise, Roli und Daniel sowie an die Tauchbasisbesatzung Anissa, Monika, Daniel und Issey. Es war schön bei Euch, auch wenn ICH keine Mantas gesehen hab :-)

Der Rückflug mit dem Wasserflugzeug verlief reibungslos, nur beim Einchecken am Schalter von Qatar Airways hatten wir wieder unser Problem mit dem Tauchgepäck. Man gestand uns 60 Kilogramm für 2 Personen inkl. Tauchgepäck zu, wir hatten aber 65 Kilogramm und sollten Übergepäck bezahlen. Man liess sich auf nichts ein. Wir hatten ja das gleiche Gewicht auch mitgebracht ohne zu bezahlen. Der Spass sollte 150 Dollar kosten und wir sind die einzigen Fluggäste die mit so viel Tauchgepäck reisen. Das sagte man uns jedenfalls. Fazit: Wir werden nie wieder mit Qatar Airways fliegen. Hinzu kam noch der lange Aufenthalt in Doha, da wir eine Stunde eher ankamen als geplant. Unser Gepäck wurde auch nur nach München befördert und nicht nach Düsseldorf, unserem Reiseendpunkt. Da hatten sich die Angestellten in Male wohl nicht auf das Wesentliche konzentriert. In München wurde wir aber ohne weiteres unser Gepäck los und landeten total erschöpft gegen 9 Uhr. Nun haben wir noch zwei Tage zum Erholen, dann beginnt wieder der Alltag, aber der nächste Urlaub kommt bestimmt.


Reisefakten

Veranstalter: Meiers Weltreisen
Fluggesellschaft:
Qatar Airways
Flugdauer: Düsseldorf - München 45 Min / München - Doha 6 Stunden / Doha - Male 5 Stunden
Transfer: 15 Minuten mit dem Wasserflugzeug
Ort: Malediven, Rashdu Atoll, Veligandu
www.veliganduisland.com
Sterne: **** 1/2
Verpflegung: Vollpension (Buffetform)
Tauchbasis: Ocean Pro
www.oceanpro-diveteam.com

Tauchplätze: 17 (Nitrox)
Hausriff: ja
Zimmer: 77 Bungalows unterteilt in Beachbungalow, Deluxbungalow, Wasserbungalow
Mobilfunk: ja
Nebenkosten: Wasser $1,50 / Softdrink $2,50 / Bier $3,50
Internet: 1/2 Stunde $10 / 1 Stunde $15

This page was last modified on 23/03/2017 at 11:14.