Reisetagebuch Angaga, Süd Ari Atoll, Malediven, 2008
Reisetagebuch Angaga, Süd Ari Atoll, Malediven, 2008
(03.05.2008 bis 18.05.2008)
Vorbereitungen
Bereits im Dezember 2007 hatten wir diese Reise gebucht, als Frühbucher aus dem Sommerkatalog, der damals noch gar nicht erschienen war. Das war wohl auch der Grund, warum auf den Tickets eine falsche Abflugzeit stand. Sowohl für den Hin- als auch für den Rückflug, obwohl die Unterlagen 14 Tage vor Reiseantritt erst ausgestellt wurden. Gut, dass wir vorher im Internet nach den Abflugzeiten gesehen hatten.
Das übliche Chaos beim Kofferpacken entfiel eigentlich, da wir uns auf das Wesentlichste beschränkten und diesmal auch sehr auf das Gewicht der Koffer achteten. Wie immer nahm die mitgeführte Technik ein Grossteil des Gewichts ein, aber wir schafften es mit insgesamt 80 kg Gesamtgewicht 2 Koffer, 2 Rucksäcke und eine riesige Tauchtasche ins Flugzeug zu bekommen. Das Ikelite UW-Gehäuse für die Canon 350D mitsamt dem UW-Blitz und einer extra Hartenberger zuzüglich Kamera, externem Blitz, Laptop und diversen Ladegeräten waren also dabei.
Die Anreise
Mit dem Mietwagen ging es am Samstag nachmittag Staufrei zum Düsseldorfer Flughafen.
Da LTU von Air Berlin übernommen wurde, war mal wieder alles neu. Check-In und alle weiteren Kontrollen verliefen aber wie erwartet trotzdem problemlos. Wir starteten zwar fast eine Stunde später als vorgesehen, aber sollten doch pünktlich in Male landen. Wir hatte das Glück in einem neuen Airbus 330-200 zu sitzen, die erst seit 2007 in Betrieb für Air Berlin/LTU waren. So war das Platzangebot akzeptabel, der Service den Umständen entsprechend gut. Früher (tm) war ja alles anders. Da kostete der Kopfhörer auf Langstrecke nix und Zahnbürsten und Zahnpasta war ebenfalls in der Sitztasche vorzufinden. Getränke waren auch irgendwie rationiert, aber verdursten musste man nicht. Flugzeugessen in der Touristenklasse war noch nie gut, aber für den kleinen Hunger zwischendurch akzeptabel. Überraschender Weise konnten wir sogar etwas schlafen, was ja in sitzender Position nicht wirklich angenehm ist. Ach, wie sehne ich mich nach einem Platz in der Businessklasse..... nächstes Mal dann.
Erster Tag, erste Eindrücke
Es ist ja nun schon 15 Monate her, seit dem letzten Urlaub auf den Malediven. Ein paar Änderungen an der Flughafeninsel fallen wieder mal auf. Die Reise zu den Wasserflugzeugen führt nun aussen herum auf einer extra Strasse und nicht mehr über die Start- und Landebahn. Geblieben ist aber der Zuschlag von 2 Euro für das Übergepäck, wobei hier nur die Koffer und das Tauchgepäck gewogen wurden. Für 23 kg zahlten wir dann 46 Dollar und waren nach einem kurzen Aufenthalt bei den Wasserflugzeugen schon in einem auf dem Weg nach Angaga. Kurz vor dem Einsteigen sagte man uns noch, dass uns nur 1 Gepäckstück auf dem Weg zur Insel begleitet und die anderen mit der nächsten Maschine nachkommen. Hoffen wir das mal.
Nach 30 Minuten kamen wir auf Angaga an. Der erste Eindruck war sehr positiv. Anlegestelle, Weg zur Rezeption und die Rezeption selbst machten einen guten Eindruck. Kein Müll, kein Dreck, am Steg erwartet uns ein Mitarbeiter mit frischen, kalten Tüchern. Der obligatorische Willkommensdrink und die Registrierkarte erwartete uns an der Rezeption. Nach den Formalitäten brachte man uns zu unserem Bungalow. Dieser war auch akzeptabel, wenn man die Klima- und Witterungsbedingungen auf den Malediven betrachtet. Die Natur lässt sich nun mal nicht zähmen. Grösse und Sauberkeit waren in Ordnung. Das offene Bad gehört mittlerweile zum Standard. Auf der Terrasse befindet sich eine Sitzgelegenheit und eine Schaukel. 2 Liegen mit Auflage und Tisch sind direkt vor der Hütte am Strand zu finden. Sehr positiv alles, so wie wir es erwartet hatten.
Es war auch schon Mittagszeit, so dass wir gleich das Buffet testen konnten. Auch hier alles zu vollsten Zufriedenheit, soweit man das beim ersten Essen sagen kann. Ein kurzer Gang zur Tauchbasis und dann warten auf die Koffer, die leider nicht mit dem nächsten Flugzeug ankamen. Mittlerweile ist wohl das vierte wieder abgeflogen ohne unsere Koffer dazulassen. Das ist leider verschwendete Zeit, weil ja mal wieder alles, aber auch alles in den Koffern ist.
Mit dem letzten Wasserflugzeug um 16:00 Uhr kamen dann auch endlich unsere Koffer und wir konnten den Urlaub beginnen. Gegen 18:00 Uhr war schon Einchecken bei der Tauchbasis. Das hatten wir dann auch erfolgreich hinter uns gebracht und uns gleich mal für den übernächsten Tag für die Walhaitour eingetragen. Dann ist nichts mit ausschlafen, denn morgen geht es bereits um 10:00 Uhr zum Checkdive und am Nachmittag gleich mal mit dem Boot raus.
Die Insel
Angaga ist eine typische Malediven-Spiegelei-Insel. Rundherum Strand, Lagune und Hausriff. Sie ist nicht sehr gross, eine Umrundung dauert etwas 20 Minuten. Wobei man hier immer über den Sandstrand laufen kann. Es gibt natürlich eine Rezeption, einen kleinen Shop, eine "Bibliothek", ein Fitnessraum, eine Bar und ein Restaurant. Die Tauchbasis und das Wassersportzentrum befindet sich ebenfalls direkt am Strand. Vom Restaurant und der Bar aus, hat man eigentlich von jedem Platz Sicht auf den Strand und das Meer. In der Inselmitte ist natürliche Vegetation mit Kokospalmen und allerlei Sträuchern und Bäumen. Es gibt einen zentralen Weg, der zu den Wasserbungalows führt, vorbei an einem Freigehege für Kanarienvögel. Strand und Lagune sind ausreichen vorhanden, bzw. problemlos erreichbar. Die Insel macht auch beim zweiten Blick einen aufgeräumten und gepflegten Eindruck. Die "Grünflächen" zwischen den Hauptgebäuden werden gepflegt und die kleinen Teiche mit den Wasserblumen sind nett anzusehen. Noch zu erwähnen ist das "Coconut Spa", das hinter der Rezeption schön angelegt mit einem kleinen Teich in den sich eine Wasserschildkröte wohl ganz wohl neben den Koikarpfen fühlt.
Die Tauchbasis
Die Subaqua-Tauchbasis ist mit 8 Leuten Personal ganz gut besetzt, davon 6 Divemaster. Es gibt genügend Stauraum für die eigenen Ausrüstung. Einen Korb in dem alles Platz findet gibt es beim Check-In. Der Anzug kann aufgehängt werden. An den Wänden gibt es einige Fotos der Highlights der Unterwasserwelt, alle Tauchplätze mit Lage sind ebenfalls verzeichnet. Flaschen (Luft und Nitrox) für den Hausrifftauchgang sind genügen vorhanden. Einfach nehmen, in die Hausriffliste eintragen und los gehts. Die Bootstauchgänge werden einen Tag vorher ausgehängt. Eine Tauchplatzbeschreibung mit zu erwartenen Unterwasserlebenwesen und eine Abbildung runden die Info ab. Mindestens 4 Taucher sind jedoch für eine Bootstour notwendig. Hin und wieder werden Fullday-Bootsfahrten angeboten. Als wir vor Ort waren ging es an südliche Aussenriff zu den Walhaien. Wasserbecken zum Waschen der Ausrüstung sind vorhanden. Ein ist mit einem Desinfektionsmittel versetzt und eins mit Süsswasser. Die Basis ist recht professionell, macht eigentlich einen guten Eindruck, jedoch fand ich die Bootsbesatzung nicht sehr hilfsbereit und nett. Nach 2 Wochen änderte sich das auch nicht wirklich. Die Divemaster waren auch nicht immer überschwenglich fröhlich und gut gelaunt, man sah ihnen die Routine und den "Stress" sehr wohl an. Die "frischen" Divemaster waren da redseliger und kontaktfreudiger. Unsere Entscheidung, dort nicht mehr wieder hinzufahren, war die Summe aller aufgefallenen Kleinigkeiten, vor allem aber der schlechten Bootsbesatzung und einigen komischen Eigenarten der Divemaster.
Die Unterkunft
Wir hatten einen Strandbungalow mit dem Vorteil einen Strand und 2 Liegen zu haben. Vor dem Bungalow war auch noch eine Schaukel, auf der man bequem sitzen oder liegen konnte. Zum Strand waren es nur ein paar Schritte durch das "Gebüsch", Von jedem Bungalow aus, gab es einen kleine Pfad zum Strand. Das hatten die Wasserbungalows natürlich nicht. Die Strandbungalows waren mit einem halboffenen bad ausgestatten, einem Schlafraum und einem kleinen begehbaren Kleiderschrank. Klimaanlage und Kühlschrank, sowie Fernseher waren Standard. Leider war der Raum sehr dunkel, was durch die fehlenden Fenster und die abgedunkelten Scheiben der Tür kam. Man brauchte also immer Licht, auch tagsüber. Leider funktionierte unsere Klimaanlage nicht so, wie wir es uns gewünscht hätten, so dass einige Nächte doch recht warm waren, aber man bemühte sich, sie zu reparieren und auch der Austausch unseres Schlosses ging problemlos. Bis auf die schlechten Lichtverhältnisse innen, war die Unterkunft zufriedenstellend.
Das Restaurant
Das Restaurant ist ja immer der Ort, an dem mal einmal alle Touristen sieht. Wenn man sich ja auch sonst nicht begegnet, hier trifft man sich. Wir hatten Vollpension, also 3 mal Essen am Tag. Was zwischen den Tauchgängen auch notwendig war. Das Essen war gut, ausreichend und vielfältig. Für jeden ist hier was dabei. Auch wenn man in der zweiten Woche merkt, dass es ja doch eigentlich immer das gleiche Essen ist. Salatbuffet, Nachtisch und Hauptgerichte waren jedenfall immer gut besucht. Hier bekam man dann abends auch die Quittung zum Unterschreiben.
Das Spa
Am dritten Tag entschied ich mich, die Dienstleistungen des Spa in Anspruch zu nehmen. Die vier Thailänderinnen, ich nehme mal an, dass es Thai's sind, machten in dem nett eingerichteten Spa einen guten Eindruck. Ich entschied mich für die 50-minütige Kopf-Nacken-Rückenmassage für 65 US$. Als gleich einen Termin für den späten Nachmittag gemacht und dann nichts wie hin. Zur vereinbarten Zeit traf ich im Spa ein und wurde gleich in den Umkleideraum gebten. Dort bekam man einen knappen Papiertanga, einen Kimono und Badeschlappen hingelegt. Danach durfte man sich noch bei ein paar Stückchen Kokosnuss und einem Tea-of-the-Day das entsprechend duftende Öl für die bevorstehende Massage aussuchen. Der klimatisierte und mit leiser, entspannender Musik Massageraum war gut eingerichtet. Nachdem man es sich bequem gemacht hatte wurde man mit einem leichten Tuch bedeckt und abgedrückt. Anschliessend begann die Massage. Alles in allem sehr angenehm, mehrmals wurde nach dem Wohlbefinden, dem Druck und der Temperatur gefragt. Der günstige Dollarkurs und die ewige Taucherei brachte mich dazu, gleich noch die 1 1/2 stündige "Coconut Spa Sensation"-Massage mitzunehmen, sozusagen als Abschluss des Urlaubs am letzten, tauchfreien Tag. Diese bestand aus einer ganzheitlichen Massage, einer Massage mit heissen Steinen (muss man mal gemacht haben), einer Shiazu-Massage (Druck auf Energiestellen im Körper), Aryuveda (nur ganz wenig) und einer halbstündigen Fussmassage (besser als alles andere). Danach noch ein Glas Wasser mit Geschmack (weiss nicht was es war) und der Urlaub wurde perfekt abgeschlossen. Auf den normalen Preis von 110 US$ gab es 20% Rabatt, weil ich den Termin vormittags hatte, so dass sich die 88 US$ für diese Leistung auf jeden Fall gelohnt hat. Wer davon ein Stück mit nach Hause nehmen möchte, kann dies mit etlichen Pflegeprodukten machen, die haben allerdings auch ihren Preis. Neben Massagen bietet das Spa noch eine Anzahl von Haut- und Haarpflegesitzungen an.
Wetter
Bis auf einen Tag war es immer sehr schön. Der Regentag am Anfang war aber auch nicht schlimm, denn danach die Tage waren sehr angenehm. Das Wetter war zwar zwischendurch immer mal wechselhaft, aber nie so, dass man nicht hätte tauchen können. Kurze Regenschauer, meist auch in der Nacht, waren eher angenehm. Für den immer so für sein schlechtes Wetter berüchtigte Mai war das Wetter ziemlich gut.
Der Abschied
Der Abschied fällt wie immer nicht so richtig leicht, aber trotzdem sind wir froh wieder nach Hause zu kommen. 2 Wochen Tauchen sind dann auch erstmal genug, wobei sich die Tauchplätze in der Regel immer sehr ähnlich waren. Das Wrack, der Canyon und die Steilwand waren hier die Ausnahme. ]]
Zusammenfassung
Angaga ist eine sehr schöne Insel. Eben eine typische Malediveninsel wie man sie sich vorstellt. Essen ist gut, die Getränke vom Preis her recht günstig, die Lagune und das Hausriff gut geeignet für Schnorchler und Taucher. Die Basis, wie schon erwähnt, professionell aber eher kühl. Die Unterkunft mit der Einschränkung der Innenbeleuchtung auch ganz gut. Die Wasserbungalows sind aber luxuriöser. Eine schöne Insel zum Urlaub machen und Tauchen, zum Erholen und Relaxen, aber wegen der erwähnten Kleinigkeiten bezüglich des Tauchbasis für uns eine einmalige Sache. Das ist leider so, wenn man wegen des Tauchens auf die Malediven fährt und dann dort nicht den Service bekommt, den man erwartet. Das Beste, weil unerwartet, war jedoch der Fullday-Trip zu den Walhaien, bei dem wir auch 2 von 3 Mal mehrere gesehen haben und mit ihnen schnorcheln konnten.
Reisefakten
Veranstalter: Neckermann Reisen
Fluggesellschaft: LTU
Flugdauer: Düsseldorf - Male ca. 9 Stunden / Male - Düsseldorf ca. 10:00 Stunden
Transfer: 30 Minuten mit dem Wasserflugzeug der Trans Maledivian Airline
Ort: Malediven, Süd Ari Atoll, Angaga www.angaga.com.mv
Sterne:
Verpflegung: Vollpension (Buffetform)
Tauchbasis: Subaqua
Tauchplätze: 39
Hausriff: ja
Zimmer: 70 (50 Strand- und 20 Wasserbungalows)
Mobilfunk: ja
Nebenkosten: 1l Wasser $3,30 / Softdrink $2 - $2,50 / Cocktail ab $7,00 / Bier $2,50
Internet: 1 Min (0,25$) am PC
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